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Kolloquium Spätmittelalterliche Kunst in der Montanregion

8. Mai 2021 - ONLINE

 

Die überaus reiche und qualitätsvolle sakrale Kunstproduktion in vorreformatorischer Zeit stellt einen bislang wenig beachteter Aspekt des jahrhundertealten gemeinsamen Kulturraums im sächsisch-böhmischen Grenzgebiet des Erzgebirges dar. Gerade in Sachsen fielen der Reformation vergleichsweise wenige Kunstwerke aus katholischer Zeit zum Opfer. Trotz des Reichtums an materiellen Sachzeugen aus vorreformatorischer Zeit hat sich die kunsthistorische Forschung dieser Objektgruppe, zu der neben den Retabeln und ihren Bestandteilen u.a. auch einzelne Holzbildwerke sowie Holztafelbilder gehören, bislang immer nur in Teilbereichen angenommen. Diesen und anderen Themen nahm sich das Forschungsprojekt Spätmittelalterliche Kunst in der Montanregion Erzgebirge an und untersuchte modellhaft alle noch vorhandenen Objekte dieser Art in der Stadt Freiberg und ihrer Umgebung unter einem interdisziplinären kunsttechnologisch-kunsthistorischen Forschungsansatz. Freiberg prägte als älteste und bedeutendste Bergstadt maßgeblich die Entwicklung der gesamten Montanregion Erzgebirge. Die Projektergebnisse bilden eine neue Basis für zukünftige Quervergleiche zwischen den einzelnen Kunstwerken und darauf aufbauend Schlussfolgerungen zu Werkstattzusammenhängen oder gar Zuschreibungen an einzelne Meister sowie zu den engen wirtschaftlichen und kulturellen Verflechtungen zwischen den Grenzregionen des Erzgebirges im Spätmittelalter. Das Kolloquium gibt Einblicke in die Forschungsarbeiten und vermittelt eine weitere Facette der 2019 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärten Montanregion Erzgebirge/ Krušnohoří.

 

PROGRAMM
10:00 Uhr - Adam Šrejber, Urs Ebenauer, Andrea Riedel: Begrüßung und Grußworte

10:30 Uhr - Andreas Schulze: Projektvorstellung und Einführung in den Objektbestand spätmittelalterlicher Holzbildwerke im ehemaligen Landkreis
Freiberg

11:00 Uhr - Uwe Richter, Yves Hoffmann: Die wirtschaftliche Entwicklung Freibergs in den Jahrzehnten um 1500

11:45 Uhr - Jitka Šrejberová: Transferregion Erzgebirge - Die Bedeutung Freibergs in der Kunstproduktion des böhmischen Erzgebirges und der Vorerzgebirgsregion

13:30 Uhr - Ulrich Thiel: Metamorphosen eines musealen Teilbestandes. Das Beispiel spätmittelalterliche Kunst im Stadt- und Bergbaumuseum Freiberg

14:15 Uhr - Tino Simon: Vom Relief zum Retabel - Technologische Untersuchung und Neukonzeption des Frankensteiner Altars

15:00 Uhr - Lia Bertram: Von Bodenkammern, Kreuzgängen und Altertumsvereinen - Zur Ausstattungsgeschichte des Freiberger Doms

Es wird keine Teilnahmegebühr erhoben. Die Veranstaltung wird online via Zoom durchgeführt. Hierfür benötigen Sie einen Computer oder ein mobiles Endgerät mit Lautsprecher oder Headset sowie einer Webcam. Wir bitten um Anmeldung (E-Mail an huhn@hfbk-dresden.de) bis zum 03.05.2021. Den Zugangslink erhalten Sie nach der Anmeldung.

Veranstalter: Hochschule für Bildende Künste Dresden Annemarie Huhn, Projektkoordinatorin, Güntzstraße 34, 01307 Dresden
im Rahmen des deutsch-tschechischen Kooperationsprojektes der Regionalbehörde Ústí nad Labem, dem Regionalmuseum und der Galerie in Most sowie der Hochschule für Bildende Künste Dresden