Zur Person:
Franciska Zólyom, Kunsthistorikerin und Kuratorin, ist Direktorin der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig (GfZK).
Als Kuratorin des Deutschen Pavillons auf der 58. Kunstbiennale in Venedig 2019 realisierte sie gemeinsam mit Natascha Sadr Haghighian und vielen Gästen das Projekt ANKERSENTRUM. surviving in the ruinous ruin.
Zólyom studierte Kunstgeschichte, Geschichte und italienische Sprach- und Literaturwissenschaft in Köln, sowie Kunstgeschichte in Paris und arbeitete im Anschluss (1997-99) als Kuratorin am Museum Ludwig Budapest. Nach einem RAVE-Arbeitsstipendium am Hamburger Bahnhof. Museum für Gegenwart - Berlin (2001 und 2003/4) war sie Direktorin des Institute of Contemporary Art - Dunaújváros in Ungarn. Dort hat sie in Zusammenarbeit mit internationalen Künstler*nnen, u.a. mit Gilbert Hage, Tamás Kaszás, Tilo Schulz, Sean Snyder, Technika Schweiz, zahlreiche ort- und kontextspezifische Ausstellungen und Recherchen initiiert. Die kuratorischen Projekte Stadt ohne Zentrum und Stalking Utopia gehen auf ihr Interesse an der Verräumlichung von Ideologien zurück. Als freie Kuratorin hat sie die Ausstellungen Agents and Provocateurs (mit Beáta Hock) über künstlerische Ausdrucksformen des Protests sowie Lajos Kassák. Botschafter der Avantgarde (mit Edit Sasvári) kuratiert.
Seit Übernahme der Leitung der GfZK in Leipzig kuratierte sie dort u.a.: 2012: Little Warsaw: Kampf um die innere Wahrheit; Dainius Liskevicius: Museum. 2013: James Langdon: School for Design Fiction; 2014: Kreativitätsübungen (mit Dóra Hegyi und Zsuzsa László); 2015: Travestie für Fortgeschrittene (mit Julia Schäfer); 2016: Experimental Jestset: Provo Station; 2017: The Present Order (mit Vera Lauf), Céline Condorelli: Wall to Wall; 2018: Gaudiopolis. Versuch einer guten Gesellschaft (mit der OFF Biennale Budapest).
Neben verschiedenen Ehrenämtern engagiert sie sich in der Erarbeitung von bildungs- und kulturpolitischen Richtlinien.
Zum Vortrag:
Natascha Sadr Haghighian steht für eine künstlerische Positionierung, die ästhetische und wissenschaftliche Konzepte, sowie soziale oder politische Zustände nicht nur analysiert oder kommentiert, sondern diese auch aktiv verändert. Dabei formuliert sie für das jeweilige Projekt ein spezifisches Rollenverständnis und wählt entsprechende ästhetische Mittel und Vorgehensweisen. Ihre individuelle oder kollektive künstlerische Praxis fließt immer wieder in politische und gesellschaftliche Prozesse ein. So lotet sie den aktivistischen Aspekt künstlerischer Arbeit und die Bedingungen und Räume für ästhetische Forschung ebenso wie für künstlerisches Handeln neu aus. Waren diese Aspekte ausschlaggebend für die Zusammenarbeit auf der 58. Venedig Biennale, geht es in dem Vortrag darum, in welcher Weise sie in der Konzeption, Umsetzung und Rezeption des künstlerischen Beitrags Ankersentrum (surviving in the ruinous ruin) zum Tragen kamen.
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Sommersemester 2020
Montagsvorträge // 19:30, HfBK Dresden, Hörsaal, Güntzstr. 34, 01307 Dresden
von Prof. Dr. Kristin Marek und Prof. Dr. Stefanie Wenner