1. Darstellung der wissenschaftlichen Zielsetzung der Veranstaltung
Drei Wissenschaftler*innen gehen im Rahmen der internationalen Tagung „Künstlerische Therapien und Spiritualität“ und unter Mitwirkungen von Expert*innen aus den Künstlerischen Therapien und den Bezugswissenschaften der Frage nach, welche Bedeutung Spiritualität im Kontext Künstlerischer Therapien hat. Auch wenn das komplexe Konstrukt in verschiedenen Künstlerischen Therapieformen in Publikationen angesprochen, erörtert und in direkter Verbindung zu schöpferischen Aktionen und künstlerischen Prozessen gesehen wurde, fand bisher keine empirische Übersichtsforschung und kein wissenschaftlicher Diskurs dazu statt. Es fehlen klare ethische und methodische Richtlinien und evidenzbasierte Erkenntnisse, die den anwendungsbezogenen Umgang mit diesem Thema in künstlerisch-therapeutischen Curricula und im therapeutischen Alltag erlauben.
Ergebnisse einer internationalen Studie im Berufsfeld der Künstlerischen Therapien (Intermediale Kunsttherapie, Expressive Arts Therapy, Kunsttherapie, Theatertherapie, Musiktherapie, Tanztherapie, Poesietherapie, u. a.) werden mit Expert*innen diskutiert. Der wissenschaftliche Diskurs zu Künstlerischen Therapien und Spiritualität zielt darauf ab, Eingang in künstlerisch-therapeutische Hochschulcurricula zu finden und Konzepte für die Anwendungspraxis zu entwickeln.
Diese Konzepte werden mit
- dem Begriff der Achtsamkeit im beruflichen Kontext
- Aspekten des professionellen Mitgefühls gegenüber Patient*innen
- transformativen Aspekten der Spiritualität
- der Ausübung verschiedener Formen spiritueller Praxis
- den Begriffen der Ehrfurcht und Dankbarkeit
- generellen Ressourcen der Hoffnung, Orientierung und Inspiration im Leben
- der Bedeutung der eigenen künstlerischen Aktivität, Wahrnehmen von Kunstwerken, Kulturelle Angebote, Bücher / Filme / Musik etc. im Leben
in Zusammenhang gebracht und auf dem Hintergrund eines professionellen Umgangs in den künstlerischen Therapien kritisch reflektiert.
Ziel ist es außerdem eine Tagungspublikation zu verfassen, in die wissenschaftliche und anwendungsbezogene Beiträge der Referent*innen einfließen, aber auch die Ergebnisse der Internationalen Fragebogenstudie.
Es werden Forscher*innen, Künstler*innen, Therapeut*innen und Interessierte eingeladen, an der Tagung vom 20.- 22.10.2022 an der Hochschule in Dresden teilzunehmen.
2. Darstellung der Bedeutung der Veranstaltung für die beteiligten Fachgebiete
Die Tagung zu diesem Thema ist eine der ersten im internationalen und interdisziplinären Kontext der Künstlerischen Therapien und bringt Expert*innen aus den wissenschaftlichen, therapeutischen und künstlerischen Bezugswissenschaften (u. a. Theologie, Medizin, Psychologie, Soziologie, Anthropologie) und den Künstlerischen Therapien (Intermediale Kunsttherapie, Expressive Arts Therapy, Kunsttherapie, Theatertherapie, Musiktherapie, Tanztherapie, Poesietherapie, u. a.) in einem diskursiven Tagungsformat zusammen.
So soll es mit Hilfe des Diskurses möglich werden, eine längst notwendige Professionalisierung in Bezug auf die Fragestellung: „Wie kann der Umgang mit Spiritualität wissenschaftlich und berufspraktisch in die Anwendungsfelder der Künstlerischen Therapien eingebettet werden?“ zu etablieren, dabei ethische Kriterien für einen verantwortungsvollen Umgang im Bereich der künstlerisch-therapeutischen Begleitung von Patient*innen zu entwickeln und die Thematik auf einem hohen wissenschaftlichen Niveau in die Curricula der Künstlerischen Therapien einzubetten.
3. Ansprechpersonen und Institutionen
3.a. Verantwortliche des Kooperationsprojektes Studie
Prof. Dr. Arndt Büssing
Prof. Dr. Alexandra Modesta Hopf
Prof. Johannes Junker
3.b. Verantwortliche der internationalen Tagung
Prof. Dr. Alexandra Modesta Hopf
Prof. Johannes Junker
3.c. Veranstaltende Hochschule der Internationalen Tagung
Hochschule für Bildende Künste Dresden