Donnerstag, den 20.10.2022
16.30 - 18.00 Uhr
Begrüßung, Auftakt und Zusammenkommen
Begrüßungsworte Rektor (evtl. 10 Minuten)
PERSPEKTIVEN
Künstlerischen Therapien und Spiritualität und Ergebnisse einer Internationalen Studie (Vorträge je 20 Minuten)
Prof.in Dr. Alexandra Hopf
Transformation- Ungewissheit und Wandel in Spiritualität und Kunsttherapie
Prof. Dr. Arndt Büssing
Bedeutung der Spiritualität als Ressource – Definitionen, Messverfahren und Befunde
Prof. Johannes Junker
Ethische Dimensionen zu den Grenzerfahrungen des Lebens in den Künstlerischen Therapien
anschließend Umtrunk 18.00 - 19.30 Uhr (Erfrischungen und Gebäck)
Freitag, den 21.10.2022
IMPULSE
Spiritualität in den Künstlerischen Therapien - Möglichkeiten und Grenzen
Vorträge 9.00 - 10.10 Uhr, jeweils 20 Minuten, 5 Minuten Pause
Mandy Carr – Vortrag I 9.00 - 9.20 Uhr
Religion, Spiritualität und Dramatherapie
Eine Studie untersucht, ob Dramatherapeut*Innen und ihre Patient*innen ihre religiöse oder spirituelle Identität im Rahmen der Therapie ausdrücken. Es wird mit phänomenologischen Methodiken geforscht. Diese beinhalten halbstrukturierte Interviews, Reflexionen der therapeutischen Prozesse und einen innovativen Ansatz der dramabasierten Forschung. Dabei wird auf Konzepte des brasilianischen Theaterpraktikers Augusto Boal zurückgegriffen, dessen Philosophie von Gleichheit und Demokratie den ethischen Rahmen der Studie widerspiegelt.
Prof. Dr. Eckhard Frick – Vortrag II 9.25 - 9.45 Uhr
Spiritual Care als psychotherapeutische Orientierung?
Der Vortrag untersucht, inwiefern der künstlerische Ausdruck im therapeutischen Raum eine spirituelle Dimension hat, welche Konsequenzen sich daraus für das therapeutische Paar in der Einzeltherapie sowie für das Gruppensetting ergeben. Letzteres wird im psychodramatischen Workshop praktisch erprobt.
Prof.in Dr. Lydia Maidl – Vortrag III 9.50 - 10.10 Uhr
Potenziale für die transkulturelle und transreligiöse Begleitung von Menschen in Krankheit und Krise.
Glaube und Religion sind für Menschen aus nicht-westlichen Kulturen meist eine zentrale Coping-Strategie. Besonders für Menschen nach traumatischen Erfahrungen ist der Zugang zu einer spirituellen Quelle häufig ein zentraler Anker für das Bewältigen von Traumata. Gleichzeitig zeigt sich oft eine Scheu, diese Dimension in Therapie und Begleitung einzubeziehen. Auf der Basis eines Forschungsprojektes zur Begleitungskompetenz im ‚Spiritual Care transkulturell‘ frage ich nach dem Potenzial der Künste, transkulturell spirituelle und religiöse Ressourcen zu erschließen, für die*den Einzelnen, aber auch sozial und gesellschaftlich. Welche Haltungen und Prozesse des Künstlerischen sind dabei wichtig, welche Voraussetzungen braucht es?
Kaffeepause 10.10 - 11.00 Uhr
REFLEXIONEN 11.00 - 12.00 Uhr
Mit Künstlerischen Medien Impulsvorträge reflektieren!
(wahlweise einen Workshop je maximal 30 Teilnehmer*innen) Workshop jeweils 60 Minuten
POESIE: Prof.in Kerstin Hof – Workshop I
Poetic Digest
Einladung zum kreativen ‚Safe Space‘ für Geist, Leib und Seele: Freewriting, freie Bewegung zu Musik und visuelles Skizzieren kommen in dieser intermedial-poetischen Werkstatt zum Einsatz, um einen individuellen gestalterischen Resonanzraum zu ermöglichen. Verschiedenen Arbeitssettings, Dyaden, Triaden, Polyaden wechseln sich ab, ebenso Phasen der Introspektion-Expression und des Austausches. Am Ende stehen temporäre poetische Verdichtungen – „individual and common poetic spirit“.
MUSIK: Prof.in Dr. Dorothea Muthesius – Workshop II
In einen gemeinsamen Klang kommen. Gedanken in Klänge umformen.
Vom Denken ins Hören. In einen gemeinsamen Klang kommen. Gedanken in Klänge umformen. Vom Denken ins Hören. Vom Sprechen ins Klingen. Musikinstrumente und Stimme als Ausdrucksmittel für Stimmungen. Denkmotive in Klangbilder transformieren. Pole des Denkens umwandeln in Klangwidersprüche.
KUNST: Prof.in Hildrun Rolff – Workshop III
sichtbar / unsichtbar - forming the unknown
Motive, Fragen und Ideen aus den Vorträgen entwickeln sich im praktischen Gestalten. Das künstlerisch Gestaltgebende als offenes Befragungstool, aber auch als Repräsentanz ermöglicht es Gruppen, kleineren Teams und Einzelnen, das künstlerische Material als Reflexionsinstrument zu nutzen. Dabei können kollektive und individuelle Positionen sichtbar werden.
Psychodrama: Prof. Dr. Eckhard Frick – Workshop IV
Die drei Phasen des klassischen Psychodramas (Anwärmen – Spielphase –Sharing / Auswertung) bieten sich für den künstlerischen Ausdruck an. In diesem kurzen Workshop lade ich dazu ein, den Akzent auf die Gruppe als Kunstwerk und als Museums-Besucher*in zu legen.
Zeit für Scrapbooks 12.00 - 12.30 Uhr
Jede*r Tagungsteilnehmer*in erhält ein Scrapbook, das sie*er mit Linien, Farben, Collagen und poetischen Texten, bezogen auf die Tagung füllen kann. Dafür stehen Tische mit Farben, Papieren und Stiften zur Verfügung.
Mittagessen 12.30 - 14.00 Uhr
INTERVENTIONEN 14.00 - 16.00 Uhr
Mit Interventionen Spiritualität in den Künstlerischen Therapien thematisieren!
je 20-minütige Kurzworkshops rotierend / 10 Minuten Pause / je maximal 30 Teilnehmer*innen (14.00 - 14.20 Uhr, 14.30 - 14.50 Uhr, 15.00 - 15.20 Uhr, 15.30 - 15.50 Uhr)
Mandy Carr - Theatertherapie und Spiritualität
Religion, Spiritualität und Dramatherapie
Nach einem kurzen Aufwärmen werden die Teilnehmer*innen eingeladen, Bilder zu erstellen und in sie ein- und auszusteigen (menschliche Skulpturen), sich von Schauspieler*in zu Zuschauer*in (beobachtende*r Schauspieler*in) und wieder zurück zu bewegen, zu beschreiben und zu interpretieren, was sie sehen. Schließlich wird die Erfahrung durch flüssige Gruppenskulpturen und Diskussionen zusammengefasst. Der Ansatz ist phänomenologisch und jede Interpretation gleich gültig. Boal kommentiert: „Es gibt keine Fehlinterpretationen, nur Mehrfachlesungen.“ (The Rainbow of Desire. 1995)
Prof.in Dr. Hildrun Rolff - Kunsttherapie und Spiritualität
sichtbar / unsichtbar - in touch with
Die im Workshop vorgestellte Kurzintervention, zusammengesetzt aus Farb-, Form- und projektiven Imaginationstechniken fokussiert auf erfahrene innere und als hilfreich erlebte Kräfte der Klient*innen. Dabei spielen religiöse, spirituelle und intime Bezüge zu Kräften eine Rolle, die über das aktuelle alltagsbezogene eigene Wissen und Können der Klient*innen hinausreichen. Ziel der Intervention ist es, durch Gestalten mit Farben, Formen und Imaginationen, eine lebendige Schutzkraft in Notsituationen zu aktivieren. Beispiele aus der kunsttherapeutischen Praxis verdichten die vorgestellte Intervention.
Verwendetes Material: ein Bogen weißes oder graues Zeichenpapier Din A 3 oder 2 (rauh für Softpastellkreiden geeignet), Softpastellkreiden im Sortiment. Tesakrepp zur Befestigung.
Prof.in Dr. Dorothea Muthesius - Musiktherapie und Spiritualität
Mensch, lerne tanzen. Gott ist Musik
Mensch, lerne tanzen, sonst wissen die Engel im Himmel nichts mit Dir anzufangen (Augustinus). Gott ist Musik (Hildegard von Bingen). Ich höre, also bin ich (Joachim-Ernst Behrendt). Hören, Klänge gestalten und Bewegung bieten Resonanzfläche zum Spirituellen. Grundlage der Gestaltung wir ein ökumenisches Lied im ¾ Takt sein: ‘Großer Gott, wir loben dich’ oder ‘Amazing Grace’.
Prof.in Kerstin Hof - Poesietherapie und Spiritualität
Poetic Spirituals
Geist-‚ Spirit-, Sinnsuche und Sprache sind anthropologisch und wissensgeschichtlich untrennbar miteinander verbunden. Die Entstehung der Poesie, insbesondere die Lyrik, ist voller Beispiele geistiger, seelischer und auch körperlicher Auseinandersetzung über die Sprache als Kunstform. Anrufungen, Beschwörungen, Gebete, Lobpreisungen und Klagepoesie sind allen Kulturen bekannt. In der Gegenwart zeigt sich die spirituelle Dimension gestalteter Sprache u.a. in der Theopoesie von Dorothee Sölle und den ‚spirituals‘ afroamerikanischer Gottesdienstkultur. Dieser Workshop lädt ein, in diese Tradition mit eigenen Schreib- und Leseerfahrungen einzutauchen und daraus zu schöpfen.
Pause und Zeit für Scrapbooks 16.00 - 17.30 Uhr
Jede*r Tagungsteilnehmer*in erhält ein Scrapbook, das sie*er mit Linien, Farben, Collagen und poetischen Texten, bezogen auf die Tagung füllen kann. Dafür stehen Tische mit Farben, Papieren und Stiften zur Verfügung.
Forum und Impressionen (Prof.in Dr. Alexandra Hopf und Studierende) 17.30 - 18.00 Uhr
Buffet 18.00 - 20.00 Uhr (mit Anmeldung)
Samstag, den 22.10.2022
REFLEXIONSRÄUME 9.00 - 10.00 Uhr
wahlweise je maximal 30 Teilnehmer*innen
Moderator*innen:
Prof.in Dr. Alexandra Hopf
Prof. Dr. Arndt Büssing
Prof. Johannes Junker
Kaffeepause 10.00 - 10.30 Uhr
FORUM 10.30 - 11.30 Uhr
Moderation: Prof. Dr. Torsten Hoke
Kaffeepause 11.30 - 11.45 Uhr
Feedbacktheater 11.45 - 12.45 Uhr
Moderation: Kathrin Rölig
Die Erfahrungen und Erlebnisse der Konferenz werden mit allen Teilnehmer*innen auf die Bühne gebracht und finden darin künstlerischen Ausdruck und Verdichtung. Das Improvisationstheater entsteht aus dem Nichts und lässt aus der gegenseitigen Inspiration und der Spontanität der Teilnehmer*innen Szenen entstehen.
Das Erlebte wird dramatisiert und verkörpert, Eindrücke der Tagung werden durch kleine Spielszenen in Reflexion auf das Erlebte gemeinsam gestaltet.
Abschlussperspektive auf die Tagung und Verabschiedung 12.45 - 13.15 Uhr
gemeinsam:
Prof.in Dr. Alexandra Hopf
Prof. Dr. Arndt Büssing
Prof. Johannes Junker
Anmeldung
Ab 01.01.2022: Anmeldung unter Spiritualitaet@hfbk-dresden.de sowie weitere Informationen auf den Seiten des Aufbaustudiengangs KunstTherapie