Presse & Kommunikation

Investitur des neuen Rektors Prof. Oliver Kossack

Am 10. Januar 2023 fand die feierliche Amtseinführung des neuen Rektors der Hochschule für Bildende Künste Dresden im Oktogon der HfBK Dresden statt.

Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow wünschte Prof. Oliver Kossack viel Erfolg für seine Amtszeit. “Ihre Wahl war die Bestätigung dafür, dass Sie die Mitglieder und Angehörigen der Hochschule mit Ihren Plänen für die Weiterentwicklung der HfBK überzeugen konnten. Um europa- und weltweit anerkannt zu sein, muss die HfBK auch künftig eine moderne Hochschule sein, die sich allen erforderlichen künstlerischen, administrativen und gesellschaftlichen Aufgaben stellt. Internationalisierung, die Zusammenarbeit mit anderen europäischen Kunsthochschulen, aber auch Themen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Energie und Inklusion werden noch wichtiger. All dies kann nur gelingen, wenn die HfBK mit einer klugen Leitung auf der Grundlage stabiler Rahmenbedingungen arbeiten kann. Dafür hat der Freistaat Sachsen gesetzliche und finanzielle Vorkehrungen getroffen.”

Die offizielle, fünfjährige Amtszeit von Prof. Oliver Kossack begann bereits am 1. Oktober 2022. „Ich bedanke mich für das von der HfBK Dresden entgegengebrachte Vertrauen und sehe mit großer Freude den vielfältigen Herausforderungen entgegen, die ich gemeinsam mit dem Kollegium sehr gerne annehme. Auch als Künstler bedeutet es mir aufgrund meiner langjährigen Verbundenheit mit dem Freistaat sehr viel, die Dresdner Kunsthochschule, eine prominente kulturelle Akteurin Sachsens, in ihrer regionalen wie internationalen Attraktivität und der wunderbaren Vielfalt ihrer verschiedenen Fakultäten und Fachgebiete weiter zu entfalten.“ So der neue Rektor bereits zu seinem Amtsantritt. 

Der neuen Hochschulleitung gehören darüber hinaus die  Prorektor*innen Prof. Barbara Wille und Prof. Dr. Markus Santner an. Sie bilden damit gemeinsam mit dem langjährigen Kanzler Jochen Beißert das Rektorat.

Bereits am Vormittag informierte die neue Hochschulleitung die regionale Presse über aktuelle Vorhaben und skizzierte Ausblicke und Ziele. Vertreter*innen der Studiengänge stellten ausgewählte Projekte vor. Dazu zählen u.a.  das neue Opernprojekt „Duell“ mit der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden im April und die Fertigstellung von Spielkulissen für den Nachbau einer barocken Bühne für das Museum Markgräfliches Opernhaus Bayreuth (UNESCO-Weltkulturerbe) im selben Monat.
Der Studiengang Theaterdesign berichtete zudem über eine Kooperation mit der Gemäldegalerie Alte Meister anlässlich des 350. Geburtstages von Rosalba Carriera, bei der ab Juni im Rahmen der Ausstellung „Elegante Begegnungen. Rosalba Carriera – Perfektion in Pastell“ die Maquillage des 18. Jahrhunderts neu interpretiert, illustriert und in einem Film vorgestellt wird.
Die Fachrichtung Theaterplastik dieses Studiengangs ermöglichte Einblicke in das von der Sächsischen Aufbaubank geförderte Forschungsprojekt GreTA, in dem gemeinsam mit dem Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik der TU Dresden Materialkombinationen und generative technologische Herstellungsverfahren (3D-Druck) entwickelt und erprobt werden.

Um Nachhaltigkeit, aber auch institutionsübergreifende Ansätze, ging es auch bei der Vorlesungsreihe "critical ecologies". Dies ist eine gemeinsame Veranstaltungsreihe der Studiengänge Bühnen-und Kostümbild sowie Theaterdesign der Hochschule für Bildende Künste Dresden und zehn weiteren Kunstuniversitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Professorin Dr. Alexandra Hopf erläuterte ein Projekt des Studiengangs KunstTherapie im Mai 2023. Auch dieses ist fakultätsübergreifend und kooperativ und nähert sich gemeinsam mit dem Helios Hanseklinikum Stralsund und der Kulturkirche Stralsund den grundlegenden Erfahrungen des Menschseins.  Es ist eine multidisziplinäre Auseinandersetzung mit den Begriffen Höhle, Hülle und Haus, und kreist um die scheinbar gegensätzlichen Bedürfnisse nach Schutz, Sicherheit und Unversehrtheit auf der einen Seite und nach Individualität, Autonomie, Entwicklung und Selbstausdruck auf der anderen Seite.

Der Studiengang Bildenden Kunst informierte u.a. über Ausstellungen, darunter die am 27.1.23 eröffnende Präsentation mit Werken von Meisterschüler*innen und eine Ausstellung der Klasse von Prof. Alicja Kwade im Frühsommer in Dresden sowie Vorhaben der Klassen, darunter eine Kooperation der Klasse für digitale und zeitbasierte Medien von Prof. Carsten Nicolai mit südkoreanischen Partnern. In dem Projekt „Future Oper“ soll gemeinsam eine Oper entwickelt werden, die alle traditionellen Elemente (Choreographie, Musik, Text, Bühnenbild, Kostüm, etc.) miteinschließt, diese jedoch in einem technologischen Kontext, unter Verwendung von neuen Medien neu interpretieren soll.

Abschließend stellte der Studiengang Kunsttechnologie, Konservierung und Restaurierung von Kunst- und Kulturgut Einblicke die Restaurierung eines Gemäldes aus dem Schloss Rötha vor.

 

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Vita Prof. Oliver Kossack

Oliver Kossack wurde 1967 in Tel Aviv geboren und ist in Tel Aviv/Israel, Canberra/Australien und Jakarta/Indonesien aufgewachsen. Seit 1991 wohnt Kossack in Leipzig.
Nach einem Schulabschluss im Jahr 1986 in Jakarta studierte er zunächst in Frankreich an der Université de Caen, gefolgt von einem Studium der Germanistik und Romanistik an der University of St. Andrews in Großbritannien. Dieses schloss er mit einem MA im Jahr 1991 ab. Im Anschluss studierte er ab 1991 Bildende Kunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (HGB) bis zu seinem Meisterschülerabschluss im Jahr 1998.
Kossack fand schon früh den Weg in die Lehre. Bereits 1999 begann er als künstlerischer Assistent an der HGB zu arbeiten. 2005 lehrte er als Gastprofessor an der Hochschule der Bildenden Künste Saar. 2006 kehrte er mit Lehraufträgen an die HGB zurück und erhielt schließlich 2010 im Fachbereich Malerei/Grafik die Professur für die künstlerische Lehre in den künstlerischen Werkstätten.
Kossack nahm in der akademischen Selbstverwaltung bereits unterschiedliche Funktionen und Ämter wahr. Unter anderem war er in den Jahren 2011 bis 2017 an der HGB Leipzig Prorektor für die Lehre und künstlerische Praxis. Kossack wirkte an zahlreichen Juries mit und ist Mitglied des Sächsischen Kultursenates.

 

Vita Prof. Barbara Wille

Sie wurde 1961 in Jugenheim/Bergstraße geboren und studierte Bildenden Kunst an der Universität Mainz bei Ansgar Nierhoff. Wille erhielt zahlreiche Preise, darunter bereits 1990 den 1. Preis des Förderpreises Junge Kunst der Saarferngas AG, sowie 1991 den Villa Romana Preis, Florenz. 1994 folgte der Preis der Universität Mainz, 1996 ein Stipendium des Mecklenburgischen Künstlerhaus Schloß Plüschow sowie 1997 ein Atelierstipendium des Senats für Wissenschaft, Forschung und Kultur Berlin. Es folgten Stipendien und Arbeitsaufenthalte im Künstlerhaus Schloß Balmoral, 2004 ein Arbeitsaufenthalt in N.Y. und 2005 ein Stipendium in der Cité Internationale des Arts in Paris. 2012 erhielt sie ein Arbeitsstipendium Stiftung Kunstfonds Bonn.
Nach einer künstlerische Mitarbeit an der Universität Mainz, Bildhauerklasse Nierhoff, einem Lehrauftrag in der Grundlehre Bildhauerei an der HfBK Dresden sowie Lehrtätigkeiten an der Universität Hildesheim, ist sie seit 2014 Professorin an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden. Barbara Wille realisiert vor allem Werke im öffentlichen Raum und in architektonischen Kontexten. Sie wirkt in zahlreichen Jurys mit und ist Mitglied der Kunstkommission für Kunst im öffentlichen Raum der Landeshauptstadt Dresden. Barbara Wille lebt und arbeitet in Berlin und Dresden.

 

Vita Prof. Mag. Dr. Markus Santner

Der 1975 in Villach/Österreich geborene Markus Santner ist seit 2019 Professor an der Hochschule für Bildende Künste Dresden und leitet die Fachklasse für Kunsttechnologie, Konservierung und Restaurierung von Wandmalerei und Architekturoberfläche.
1999 begann er mit dem Studium der Kunstgeschichte an der Universität Wien und studierte zudem von 2000 bis 2007 am Institut für Konservierung-Restaurierung an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. 2002 absolvierte er ein Auslandssemester am Opificio delle Pietre Dure in Florenz.

Nach einigen Jahren der Tätigkeit als freiberuflicher akademischer Restaurator arbeitete Santner von 2010 bis 2019 als Fachreferent für Wandmalerei und Architekturoberfläche in der Abteilung für Konservierung und Restaurierung des Bundesdenkmalamtes. 2016 erfolgte die Promotion zum Dr. phil. am Institut für Kunstgeschichte an der Universität Wien, für die er mit dem Jubiläumspreis des Böhlau Verlages Wien ausgezeichnet wurde.
Zu seinen aktuellen Forschungs- und Restaurierungsprojekten zählen u.a. römische Wandmalerei- und Stuckfragmente aus Virunum/Kärnten, die romanische Wandmalereiausstattung in der Johanneskapelle in Pürgg/Steiermark, Albrecht Dürer? Ein rätselhaftes Meisterwerk im Wiener Stephansdom oder Kunst am Bau – Wandbilder und künstlerische Architekturoberflächen in der ehemaligen DDR.

 

Bei Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung

Mit freundlichen Grüßen
Andrea Weippert