Press release

Neu an der Dresdner Kunstakademie

Turner-Preisträgerin Susan Philipsz lehrt an der Hochschule für Bildende Künste Dresden.

Neuberufungen der Kunsthistorikerinnen Kristin Marek und Angela Matyssek.

Ab 1. April wird die schottische Künstlerin Susan Philipsz eine Gastprofessur an der Dresdner Kunstakademie wahrnehmen. Die in Glasgow geborene Künstlerin, die 2010 mit einer Soundinstallation den renommierten Turner Prize gewann, wird eine Fachklasse leiten und den Studierenden mit ihrer internationalen Ausrichtung herausfordernde und erweiternde Perspektiven. Philipsz, die von 1989 bis 1993 in Dundee Bildhauerei studierte und anschließend 1994 in Belfast ihren MA Fine Art an der University of Ulster ablegte, lebt in Berlin. Ihre künstlerische Arbeit führte sie im Jahr 2000 in das PS1 Residency Programm nach New York und anschließend 2001 in die Kunst - Werke nach Berlin. Philips war u.a. Teilnehmerin der Sydney Biennale (2008), der documenta 13 (2012) und der Manifesta 10 in Sankt Petersburg (2014). Im selben Jahr wurde sie zum Officer of the Order of the British Empire for services to British Art ernannt, 2015 folgte das Künstler Stipendium in der Villa Aurora, Los Angeles. 2015 wurde sie nochmals ausgezeichnet und erhielt in der Tate Britain den Global Fine Art Award für ihre Soundinstallation War Damaged Musical Instruments.

Sie selbst beschreibt ihren künstlerischen Ansatz wie folgt: „ My work deals with the spatial properties of sound and with the relationships between sound and architecture.  I am particularly interested in the emotive and psychological properties of sound and how it can be used as a device to alter individual consciousness. I have used sound as a medium in public spaces to trigger an awareness in the listener, to temporarily alter their perception of themselves in a particular place and time.” („Meine Arbeiten kreisen um die räumlichen Eigenschaften von Klang und um die Beziehungen von Klang und Architektur. Ich bin im Besonderen an den emotionalen und psychologischen Eigenschaften des Klangs interessiert und daran wie dieser als ein Mittel zur Veränderung des individuellen Bewußtseins eingesetzt werden kann, um die eigene Wahrnehmung zu wandeln. Ich habe Klang als ein Medium im öffentlichen Raum eingesetzt, um die Zuhörer zu sensibilisieren, und um vorübergehend die Wahrnehmung ihrer selbst an einem bestimmten Ort und zu einer bestimmten Zeit zu verändern.“)

„Wir freuen uns sehr, dass Susan Philipsz die Einladung der Hochschule angenommen hat, vorerst für zwei Semester als Gast die Professur für Skulptur und Raumkonzepte einzunehmen. Ihre außergewöhnliche Interpretation der Praxis von ‚Soundskulpturen’, die Themen und Motive der Erinnerung in der Gegenwart aufgreifen, wird dem ohnehin breiten Spektrum künstlerischer Lehrangebote neue zeitgenössische Aussichten hinzufügen“ erläutert Rektor Matthias Flügge, der im Sommersemester 2019 noch zwei weitere Professorinnen an der Hochschule begrüßen kann.

Die Kunsthistorikerin Prof. Dr. Kristin Marek wird Allgemeine Kunstgeschichte lehren, der Schwerpunkt ihrer Kollegin Prof. Dr. Angela Matyssek liegt auf der modernen und zeitgenössische Kunst und -theorie.

Kristin Marek studierte nach dem 1. Juristischen Staatsexamen an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe, „Kunstwissenschaft und Medientheorie“. Dort war sie Stipendiatin im Graduiertenkolleg „Bild, Körper, Medium. Eine anthropologische Perspektive“ und schloss mit Promotion ab. Es folgte ein Forschungsprojekt an der Bauhaus-Universität Weimar. Nach weiteren Stationen als wissenschaftliche Assistentin an der Kunsthochschule Kassel und der Ruhr-Universität Bochum erhielt sie eine Förderung des Baden-Württembergischen Ministeriums für Forschung und Kunst (Margarete von Wrangell-Habilitationsprogramm für Frauen), mit dem sie an die HfG Karlsruhe zurückkehrte.

Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Kunst der Vormoderne ebenso wie die Kunst der Gegenwart. Mareks besonderes Interesse gilt der Reflexion und Diskursivität der Kunst, Thanatologien der Bilder, politischen Theorie und Bildpolitik.

Kristin Marek hatte zahlreiche Fellowships inne, u.a. am Käthe-Hamburger-Kolleg „Morphomata“ der Universität Köln, am Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften in Wien (IFK, Research Fellow), an der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart (Art, Science & Business) wie auch am Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München (Landesstipendium Baden-Württemberg).

Angela Matyssek studierte Kunstgeschichte, Geschichte und Italienische Sprach- und Literaturwissenschaft in Göttingen, Rom und Berlin (MA HU Berlin 1998) und Kultur- und Medienmanagement an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin an (Diplom 2001). Als Fellow und wissenschaftliche Assistentin forschte sie am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin, am IFK Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften in Wien, an der ETH Zürich und der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart. Ihre Dissertation widmete sich der Kunstgeschichte als fotografischer Praxis (HU Berlin 2006) und wurde mit dem Erich-Stenger-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie ausgezeichnet. Nach der Promotion arbeitete sie als Volontärin am Kunstmuseum Stuttgart (2006–2008) sowie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunstgeschichtlichen Institut der Philipps-Universität Marburg (2008–2016), unterbrochen durch ein Marie-Curie-Fellowship der Gerda Henkel Stiftung an der Universität Maastricht (2012–2014). 2016 habilitierte sie sich an der Philipps-Universität Marburg mit einer Schrift über die Theorien und Praktiken des Originalen und Authentischen in der Konservierung und Restaurierung moderner und zeitgenössischer Kunst. In den vergangenen Jahren hatte sie Gast- und Vertretungsprofessuren an der Universität Stuttgart, der HU Berlin und der LMU München inne. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen von moderner und zeitgenössischer Kunst, Geschichte und Theorie der Überlieferung (Reproduktion, Dokumentation, Archivierung, Präparierung, Konservierung-Restaurierung), Fotografie, Materialästhetik und künstlerischen Produktionsformen, Museum und Ausstellung, sowie im Verhältnis von Bild/Objekt und Wissen.