In zwei langen Reihen sitzen sie einander gegenüber und haben nur kurz Zeit, sich gegenseitig zeichnerisch zu erfassen, bevor eine der Reihen einen Stuhl weiterrückt. Das überwältigende Ergebnis dieser Übung sind etliche hundert Zeichnungen die zeigen, wie individuell jede*r sein/ihr Gegenüber erfasst und auch erkennt.
Diese faszinierenden Zeichnungen werden, das Einverständnis der Studierenden vorausgesetzt, dem Archiv der Hochschule für Bildende Künste übergeben. So bewahrt die Hochschule mittlerweile Zeichnungen aus acht Jahrgängen in ihrem Archiv. Um die zahlreichen Zeichnungen archivfähig zu machen, werden in Kooperation mit Christiane Oertel und seit kurzem mit ihrer Nachfolgerin Luise Fiedler, von der Werkstatt für Handeinband, Mappen und Schuber konzipiert und in Kooperation mit der Werkstatt für Typografie (Cornelia Melzer) und der Siebdruckwerkstatt (Irina Claußnitzer) entsprechend beschriftet. Die Studierenden lernen das Archiv und seine Aufgaben kennen und werden von Herrn Barnick in Hinblick auf die Funktionalität der Schuber beraten. Das Schuberprojekt integriert somit die künstlerische Praxis der Studierenden über die Frage der Aufbewahrung künstlerischer Arbeiten mit verschiedenen Werkstätten und dem Archiv, einer der zentralen Einrichtungen der HfBK Dresden.
Aktuell können wieder, nach einer coronabedingten Pause, Zeichnungen zweier Jahrgänge in individuell gestalteten Schubern an das Archiv übergeben werden. Herzlichen Dank an Annalena Selbach und Katharina Wilhelm aus dem Jahrgang 2019/20 und an Robin Goldbach, Lara Noethel und Ronja Richter aus dem Jahrgang 2020/21 für ihre engagierte Mitarbeit.