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Hörsaal 222 der HfBK Dresden, Güntzstraße 34, 2. OG, 01307 Dresden

Veranstalter: HfBK Dresden

Braucht Kunst den Markt?

mit Prof. Dirk Boll

 

Was ist der Kunstmarkt eigentlich? Ist er für jede:n Künstler:in ein relevanter oder gar notwendiger Ort?

Der Kunstmarkt erscheint oft als schwer zugängliches System mit eigenen Regeln, Akteur:innen und Wertvorstellungen. Für viele Kunststudierende und Künstler:innen steht er im Spannungsfeld zwischen künstlerischer Freiheit und ökonomischer Realität. Doch wer von seiner Kunst leben will, bewegt sich unweigerlich in einem Geflecht aus Markt, Institution und Öffentlichkeit.

 

„Produzent des Wertes des Kunstwerkes ist nicht der Künstler, sondern das Produktionsfeld als Glaubensuniversum, das mit dem Glauben an die schöpferische Macht des Künstlers den Wert des Kunstwerks als Fetisch schafft.“

— Pierre Bourdieu, Die Regeln der Kunst, 2004, S. 362

 

Kunstmarktexperte Dirk Boll hat 2024 mit „Die Kunst und ihr Markt“ ein sechsbändiges Werk herausgegeben, in dem er grundlegendes Wissen über eine der wohl stärksten Kräfte dieses Feldes zusammengetragen hat. Im Vortrag spricht er über die Funktionsweisen und aktuellen Veränderungen die den Kunstmarkt beeinflussen. Die weitreichende Digitalisierung von Strukturen und Inhalten hat nicht nur Handelswege verändert, sondern auch die Rolle von Museen, Galerien und Kunstkritik neu definiert. Neue Kräfte (Influencer:innen, NFTs) sind hinzugekommen und prägen Wahrnehmung und Wert von Kunst auf neue Weise.

Anhand aktueller Beispiele und Zahlen geht Dirk Boll diesen Entwicklungen nach und stellt grundsätzliche Fragen:

Kann es gelingen, dauerhaft gut zu verkaufen? Gibt es heute noch eine Kanonisierung von Kunst? Und wer hat heute die Deutungshoheit darüber, was gute Kunst ist und was nicht?

 

Referent:

Dirk Boll (*1970, Kassel) hat Rechtswissenschaften in Göttingen und Freiburg i.Br. studiert. Nach einem Aufbaustudium Kulturmanagement promovierte er über Strukturen und rechtliche Rahmenbedingungen der Kunstmärkte. 1998 begann er seine Laufbahn bei Christie’s in London. Nach Stationen in Deutschland und der Schweiz war er ab 2011 in diversen Managementfunktionen in London tätig und ist seit 2022 Vorstand für die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts für EMEA (Europe & UK, Middle East & Africa). Boll lehrt als Professor für Kulturmanagement in Hamburg, ist Mitglied des Academic Board von Christie’s Education und sowie External Examiner der Kingston University, London.


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