Anatomie

Aktsaal der HfBK Dresden, Brühlsche Terrasse 1, 01067 Dresden

„Der Molosser und sein Skelett“ interdisziplinäre Beiträge zur Skelettmontage des Boxer-Rüden

Vortragsreihe Anatomie

Am 11.06.2024 um 10.30 Uhr im Aktsaal der HfBK Dresden

10.30 Uhr „Der Molosserhund – eine der bedeutendsten Tierskulpturen der Antike“.  Dr. Sascha Kansteiner, Archäologe der Skulpturensammlung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden

11.30 Uhr „Wie bin ich auf den Hund gekommen!“ zur Bedeutung des Molosserhundes in ihrem Werk, die Bildhauerin Anna Franziska Schwarzbach aus Berlin

14.00 Uhr Führung durch die Anatomische Sammlung der HfBK Dresden


Das Fachgebiet Anatomie realisiert derzeit mit einer Gruppe Studierender die Aufstellung des Skeletts eines Boxer-Rüden. Neben den Boxern bilden heute mehrere Hunderassen mit muskulöser Statur die Gruppe der „Molossoiden Hunde“. Das Zerfallsskelett (die präparierten Einzelknochen) des Hundes wurde vor 2 Jahren mit Mitteln aus EU4ART angeschafft.

„Der Molosserhund“, auch bekannt als Jennings Dog, zählt zu den bedeutendsten Tierskulpturen der Antike. Römische Marmorkopien des nicht mehr erhaltenen hellenistischen Originals finden sich u.a. in den Vatikanischen Sammlungen, den Uffizien und im British Museum. Ein Gipsabguss der überlebensgroßen Plastik eines Hütehundes gehört zur Mengsschen Sammlung und ist im Dresdner Zwinger ausgestellt.

Der Fragestellung, warum die Skulptur eine so große Wertschätzung erfuhr, wird mit der anatomischen Erörterung der Skeletthaltung des sitzenden Hundes nachgegangen. Zeigt die antike Vorlage eine anatomisch mögliche Pose? Eine Exkursion ins Veterinäranatomische Institut der Uni Leipzig findet am 04.06.2024 statt.

In den letzten Jahren wurden mit Studierenden bereits das Schweineskelett und mehrere Vogelskelette erstellt. Dabei waren jeweils die für das Tier natürliche und typische Haltung Vorbild. Für die Aufstellung des Boxerskeletts wird nun die antike Skulptur als Vorlage dienen und inhaltliche Verknüpfung bieten.

Damit wird die Idee der Bänderskelette in Posen antiker Bildwerke, die sich seit fast 200 Jahren im Bestand der Anatomischen Sammlung der HfBK Dresden befinden, aufgegriffen. Das Projekt befragt sowohl die Bedeutung der Vermittlung der Anatomie an Kunsthochschulen, als auch die Auseinandersetzung mit antiken Vorbildern im historischen und gegenwärtigen Kunstschaffen.