EU4ART_differences ist ein gemeinsames Forschungsprojekt von vier europäischen Kunsthochschulen - der Ungarischen Hochschule für Bildende Künste (MKE), der Hochschule für Bildende Künste (HfBK) in Dresden, der Academia di Belle Arti (ABARoma) in Rom und der Kunstakademie Lettlands (LMA) in Riga - mit folgenden Zielen:
→ Entwicklung neuer Ausbildungs- und Promotionsprogramme für Kunststudenten im Grund- und Aufbaustudium
→ Stärkung des Forschungsprofils der beiden Einrichtungen,
→ Förderung des internationalen Austauschs zwischen Studierenden, Lehrenden und Forschern,
→ Unterstützung der Entwicklung neuer Verbindungen zu anderen Kunstausbildungseinrichtungen und Forschungszentren,
→ den Forschungsansatz in den Künsten zu stärken und für eine möglichst breite Öffentlichkeit sichtbar zu machen.
Eines der Hauptziele und Aufgaben des EU4Art_differences-Projekts ist es, in jeder der teilnehmenden Institutionen ein LAB(oratorium) zu schaffen, in dem sie das Konzept der künstlerischen Forschung, ihre Organisations-, Forschungs- und Entwicklungsmöglichkeiten artikulieren. Aufgrund der unterschiedlichen lokalen Kontexte und institutionellen Traditionen haben die Partner ihre individuellen Konzepte entwickelt und die LABs in Kooperation und Abstimmung, aber unabhängig voneinander gestartet.
ABARoma: Die römische Akademie betrachtet das Labor als eine Gemeinschaft, die einen Rahmen für Experimente und die Zusammenarbeit zwischen Experten aus verschiedenen Forschungsbereichen bietet. Die Hochschule sieht das LAB auch als einen Ort des Lernens und des Wissensaustauschs, der eine gemeinsame Quelle der Inspiration und Motivation für Forscher verschiedener Generationen darstellt.
HfBK: Die Dresdener Kunsthochschule nähert sich der künstlerischen Forschung aus verschiedenen Blickwinkeln und öffnet das LAB für Postgraduierte mit einem breiten Spektrum an künstlerischen Hintergründen, von Malerei, Installation und konzeptioneller Kunstpraxis bis hin zu Performance und Kunsttherapie. Das LAB umfasst sowohl sozialwissenschaftliche Diskurse als auch ontologische Praxis, implizites Wissen und Expertenwissen in Prozessen der kreativen Praxis.
LMA: Kunstpraxis und -theorie sind im LMA-Lehrplan traditionell miteinander verwoben. Die Kunstforschung wird jedoch nicht nur als Brücke zwischen beiden gesehen, sondern auch als eine Methodologie, die neue Möglichkeiten für beide Bereiche schafft. Ihr LAB-Konzept basiert auf Offenheit (Open Lab) und konzentriert sich auf Kunstpädagogik, Interdisziplinarität und spezifische Methoden, die sie durch partizipative Forschungsmethoden weiter ausbauen wollen.
MKE: Das Konzept der MKE basiert auf der Idee, dass künstlerische Forschung in erster Linie eine kollektive Aktivität ist. Daher ist das LAB als ein diskursiver Raum konzipiert, in dem individuelle Forschungsergebnisse auf verschiedenen Ebenen (Studenten, Doktoranden, Dozenten) ausgetauscht werden können. Durch ihre Überschneidungen können sich Kooperationen entwickeln, die durch die Einbeziehung externer Partner möglicherweise zu einer breiteren kulturellen und sozialen Wirkung führen.
Zum offiziellen Start der "Artistic Research Labs" an den Universitäten der EU4ART-Allianz trafen sich die Partner am 23. März an der MKE in Budapest. Im Rahmen einer ausführlichen Präsentation und öffentlichen Diskussion der oben genannten institutionellen Initiativen stellten die Projektteams die aktuellen und zukünftigen Aktivitäten der Labs vor und boten die Möglichkeit, einige der spezifischen studentischen Kunstforschungsprojekte an der MKE direkt zu erleben.