Am 08. Mai 2021 folgten über 120 Teilnehmer der Einladung des Forschungsprojektes „Spätmittelalterliche Kunst in der Montanregion Erzgebirge“ und nahmen am Abschlusskolloquium des sächsischen Teilprojektes der HfBK Dresden online teil. Die Veranstaltung stieß sowohl in den nationalen und internationalen Fachkreisen von Restauratoren, Kunsthistorikern und der Denkmalpflege als auch bei lokalen Akteuren aus der Montanregion Erzgebirge / Krušnohoří und der Stadt Freiberg auf ein breites Interesse.
Die Referenten vermittelten in insgesamt sechs Redebeiträgen eine weitere Facette der zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärten Montanregion Erzgebirge / Krušnohoří. Die Grußworte des tschechischen Teilprojektes und Leadpartners, stellvertretend von Jitka Šrejbervá vorgetragen, sowie der beiden Hauptkooperationspartner des sächsischen Teilprojektes – der Ev.-luth. Domgemeinde Freiberg (Pfarrer Urs Ebenauer) und des Stadt- und Bergbaumuseums Freiberg (Direktorin Andrea Riedel) umrissen das Wirkungsfeld des Forschungsprojektes.
Die Vorträge des Projektteams zur Projektvorstellung und Einführung in den Objektbestand spätmittelalterlicher Holzbildwerke im ehemaligen Landkreis Freiberg (Andreas Schulze), Vom Relief zum Retabel - Technologische Untersuchung und Neukonzeption des Frankensteiner Altars (Tino Simon) sowie Von Bodenkammern, Kreuzgängen und Altertumsvereinen - Zur Ausstattungsgeschichte des Freiberger Doms (Lia Bertram) bildeten den Rahmen und gaben zugleich einen kleinen Einblick in die Forschungsergebnisse. Uwe Richter und Yves Hoffmann stellten Die wirtschaftliche Entwicklung Freibergs in den Jahrzehnten um 1500 vor und erläuterten dabei die ökonomischen Voraussetzungen für die florierende spätmittelalterliche Kunstproduktion in der Bergstadt. Den grenzüberschreitenden Bogen spannte Jitka Šrejbervá und beleuchtete die Transferregion Erzgebirge - Die Bedeutung Freibergs in der Kunstproduktion des böhmischen Erzgebirges und der Vorerzgebirgsregion. Über die Metamorphosen eines musealen Teilbestandes. Das Beispiel spätmittelalterliche Kunst im Stadt- und Bergbaumuseum Freiberg sprach Ulrich Thiel. Damit standen die Vorträge stellvertretend für die intensive Zusammenarbeit des Projektes mit den Projektpartnern. Die Projektergebnisse bereichern die Kenntnisse zur Ausstattungsgeschichte und den Beständen beider Partner und vertiefen das kunsttechnologische und kunsthistorische Wissen zur spätmittelalterlichen Kunst im Untersuchungsgebiet. Die Rückfragen aus dem Publikum und die Diskussion brachten zudem das große Interesse der Teilnehmenden an der im Rahmen des Projektes aufgebauten Datenbank zur Erfassung spätmittelalterlicher Tafelbilder und Holzbildwerke (arsligni.org) zum Ausdruck.
Eine Publikation der Beiträge in den Mitteilungen des Freiberger Altertumsvereins (2022) ist in Vorbereitung.