24. Juni 2019, 15:30-17:00 Uhr, HfBK Dresden, Güntzstrasse 34, Hörsaal
Angelika Böck ist bildende Künstlerin und Innenarchitektin. Ihre Arbeit beschäftigt sich mit Phänomenen der menschlichen Wahrnehmung. Elemente künstlerischer Forschung und ein relationales Werkverständnis sind ebenso prägend wie die Verwendung von vielfältigen Medien, Augenzeichnung, Video, Installation, Fotografie, Text und Skulptur.
In der mehrteiligen Werkserie „Porträt als Dialog“, die den Ausgangspunkt des Vortrags bildet, geht Angelika Böck der Praxis des Porträtierens in unterschiedlichen kulturellen Kontexten und Medien nach, wie dem westafrikanischen Holzschnitzen, dem Gesang der Sámi oder dem Spurenlesen der australischen Aborigines. Dabei findet eine Kreuzung der Perspektiven und Rollen statt: Nicht allein die Künstlerin ist es, die porträtiert, sondern auch sie selbst wird Gegenstand des Porträtierens – und zwar in den unterschiedlichsten Formen der Re-Präsentation. Das Ergebnis ist eine Vielzahl an Porträts, die den Bereich reiner Visualität hinter sich lassen, wie er für die Gattung des Porträts in der europäischen Bildkultur maßgeblich ist. Denn außerhalb der europäischen Kultur existieren zahlreiche Praktiken, die neben dem Sehsinn auch mit dem Geschmackssinn, dem Tastsinn und dem Hörsinn arbeiten, um Personen zu repräsentieren.