Kunstgeschichte

Hörsaal 222 der HfBK Dresden, Güntzstraße 34, 2. OG, 01307 Dresden

Veranstalter: HfBK Dresden

Wann fängt Kunst an? Das ‚variable‘ Frühwerk in der Gegenwartskunst

Tagung an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, 23./24. Juni 2022

 

Das Frühwerk erscheint als ‚variabler‘ Teil eines künstlerischen Œuvres. Denn es wird retrospektiv konstruiert. Es avanciert erst dann zu einem Interessensfeld von Künstler*innen, Kurator*innen und Kunsthistoriker*innen, wenn ein Hauptwerk und d. h. künstlerische Relevanz festgestellt sind, eine Entwicklung und Kontinuitäten gesucht werden. Die Tagung zielt darauf ab, das Entwerfen des Anfangs in den Blick zu nehmen: Wie gehen Künstler*innen – in der ganzen Bandbreite von Zerstören bis Rekonstruieren – mit ihrer Produktion früher Jahre um? Welche Strategien und Narrationen verfolgen andere Beteiligte in Galerien, Kunstkritik, Museen und Ausstellungen bis hin zur Kunstgeschichte? Welche etwa legitimierenden, glättenden Funktionen sind damit verbunden und welche Topoi haben sich herausgebildet? Wann und wie lange ist ‚früh‘? Und schließlich: Welche Rolle und Relevanz haben Akademien und die Lehre beim Kuratieren eines Œuvres?

 

Anmeldung

fruehwerk@hfbk-dresden.de
Ort: Hörsaal, Güntzstr. 34

 

Programm

Montag, 20.6.2022 - Abendvortrag               

19:00 Uhr                    Peter J. Schneemann (Universität Bern), Vorgeschichten und Nacherzählungen. Die Bedeutung des Frühwerks für die Konstruktion des Œuvre

 

Donnerstag, 23.6.2022

14:00 Uhr                    Begrüßung und Einführung von Angela Matyssek und Franciska Nowel Camino (Hochschule für Bildende Künste Dresden)

14:30 Uhr                    Antje Krause-Wahl (Goethe-Universität Frankfurt a. M.), Vor dem Kanon – Zur Rolle des Frühwerks in den kunsthistorischen Revisionen der Postmoderne

15:15 Uhr                    Dietmar Elger (Staatliche Kunstsammlungen Dresden), „Malen nach Zahlen“: Gerhard Richters Katalog der nummerierten Werke

16:00 Uhr                    Kaffeepause

16:30 Uhr                    Joanna Kiliszek (Berlin/Brandenburg), Die Verdichtung des Frühwerks. Ein Blick aus der Zukunft in die Vergangenheit des Œuvres von Miroslaw Bałka, Katarzyna Kozyra und Jana Shostak

17:30 Uhr                    Künstlergespräch: Carsten Nicolai im Gespräch mit Max Dax

 

Freitag, 24.6.2022

9:30 Uhr                      Ileana Parvu (HEAD – Genève, Haute école d'art et de design), Ana Lupas: Die Wiederkehr der ersten Werke in der späteren Kunstproduktion

10:15 Uhr                    Anna Brus (Universität zu Köln), „So machen wir das nicht … du solltest afrikanisch bleiben!“ Edoh Lucien Loko und Joseph Beuys – auf der Suche nach der ‚richtigen‘ Kunst

11:00 Uhr                    Kaffeepause

11:30 Uhr                    Wolfgang Ullrich (Leipzig), Der Account als Œuvre – und die ersten Postings als Frühwerk. Über Instagram-Accounts von Künstler*innen

12:15 Uhr                    Mittagspause

13:30 Uhr                    Barbara Wittmann (Universität der Künste Berlin), Late Early Works. Zum Phänomen der ‚nachgereichten‘ Frühwerke

14:15 Uhr                    Bettina Uppenkamp (Hochschule für bildende Künste Hamburg), Vom Verschwinden des Frühwerks im Hauptwerk bei Anna Oppermann

15:00 Uhr                    Abschluss der Tagung