Seminar...... 2-std...wöchentlich
Dienstags... 15:30–17:00 Uhr
Beginn........ 12.4.2022
Güntzstr. 34, Raum 229
Thema des Seminars ist die Betitelung von Kunst: Werktitel nehmen in Moderne und Gegenwart neue Formen und Funktionen an, welche weit über zuvor übliche inhaltliche Umschreibungen hinausreichen, die oft nicht von den Künstler*innen stammten. Außerhalb des Werks situiert, bilden sie fortan einen mit ihm untrennbar verwobenen Bestandteil. Sie vermitteln zwischen Werk und Rezeption, und dabei stehen Visuelles und Wort in einem Spannungsverhältnis zueinander. Titel bilden, so Marcel Duchamp, eine „unsichtbare Farbe“, die Interpretationen lenkt. Im Seminar verfolgen wir verschiedene Praktiken der Betitelung vom Impressionismus bis in die Gegenwart und untersuchen das jeweilige Verhältnis von Werk und Titel, das von symbolistischer Überhöhung und Verrätselung bis zur bedeutungsvollen Titelverweigerung durch den Titel „Untitled“ und weit darüber hinaus führt, aber letztlich immer brüchig erscheint.
Literatur zur Orientierung: Sukmo Kim, Bildtitel: Eine Kunstgeschichte des Bildtitels, Hamburg 2015; Ruth Bernard Yeazell, Picture Titles. How and Why Western Paintings Acquired Their Names, Princeton/Oxford 2015; Sherin Najjar, Die unsichtbare Farbe: Der Gebrauch und die Funktion der Titel im frühen Werk Marcel Duchamps, Weimar 2008; Tobias Vogt, Untitled. Zur Karriere unbetitelter Kunst in der jüngsten Moderne, München 2006; John C. Welchman, Invisible Colors: A Visual History of Titles, New Haven/London 1997; Stephen Bann, “The mythical conception is the name: Titles and names in modern and postmodern painting”, in: Word & Image, 1/2, 1985, 176–190
Module: Fakultät I (Bildende Kunst) 4, 8; Fakultät II (Restaurierung) M13; (Bühne alt) 11; (Bühne neu) 2, 5; (FHS TA) T2, T3; (TD) T2, T3MAL/PLA
Anmeldung bis 30.03.2022 über Moodle